Über mich

Manuel Izdebski

Mein Name ist Manuel Izdebski. Ich bin 1967 im Schatten des Förderturms von Schacht III in Rünthe auf dem Zechenplatz geboren. Obwohl die Ortschaft zu diesem Zeitpunkt bereits ein Stadtteil von Bergkamen war, stand in meinem ersten Personalausweis als Geburtsort noch: "Rünthe, jetzt Bergkamen". Ausweislich dieses Dokuments darf ich mich also als waschechter Rünther bezeichnen. Mittlerweile lebe ich schon lange nicht mehr in Rünthe, fühle mich aber der alten Heimat verbunden.

Vor ein paar Jahren habe ich damit begonnen, die Geschichte meiner Familie zu erforschen. Die Ahnenforschung ist ein Hobby, das ich mit vielen Menschen teile - auf lokaler Ebene in der genealogischen Arbeitsgemeinschaft "Roland zu Dortmund e.V." Für einen Teil meiner Familie konnte ich den Stammbaum bis 1650 zurückverfolgen. Im Zeitalter des Internets ist es relativ einfach, die Abfolge seiner Ahnen zu bestimmen. Viel spannender ist für mich der historische Kontext. So war es für mich nur ein kleiner Schritt von der Ahnenforschung zur Ortsgeschichte. Dass mir Rünthe als mein eigener Geburtsort dabei besonders am Herzen liegt, versteht sich von selbst.

Übrigens hat die Familie Izdebski ihren Ursprung in Stuhm (heute Sztum) bei Marienburg im damaligen Westpreußen. Dort taucht unser Familienname auch in der Schreibweise "Isdepski" auf. Es war mein Urgroßvater Jakob Izdebski, der um 1880 nach Kirchderne kam, um auf der Zeche Gneisenau zu arbeiten, die zu dieser Zeit abgeteuft wurde. Damit begann eine 107-jährige Bergbautradition in unserer Familie, die mit dem Renteneintritt meines Vaters 1987 auf der Zeche Heinrich-Robert (später Bergwerk Ost) endete.

Josef Izdebski, der Bruder meines Urgroßvaters, ging 1883 mit seiner Frau und seinen Kindern in die Vereinigten Staaten. Die Familie ließ sich in Menasha/Wisconsin nieder, einem beliebten Hotspot für deutsche und polnischstämmige Migranten aus Europa. Aus Josef Izdebski wurde in Amerika "Joseph Esdepsky". 

 

Im Ruhrgebiet zu leben und der Nachfahre eines sog. Ruhrpolen zu sein, ist keine Besonderheit. Wenn ich gefragt werde, woher ich komme, dann anworte ich augenzwinkernd, dass ich echter "Ruhrpott-Adel" bin.